Stephanshausen ist still — ruhiger als die anderen Stadtteile von Geisenheim.
Am 1.1.1977 wurde Stephanshausen eingemeindet.
Das typische Rheingauer Höhendorf, knapp fünf Kilometer nördlich der Talstadt gelegen, duckt sich in eine kleine Geländedelle, die kühle Winde abhält. Wanderer schätzen das weit verzweigte Wegenetz rund um den aufstrebenden Erholungsort, das zum Spaziergang in gesunder Luft einlädt.
Weinberge findet man hier keine, dafür umso mehr Wiesen und Wälder. Zum Rheinsteig, dem attraktivsten deutschen Fernwanderweg außerhalb der Alpen, gibt es einen kurzen Zuweg vom Ortskern her.
Aus der Geschichte des Ortes ist wenig bekannt. Ringwallanlagen, steinzeitliche Abfallgruben und Grabhügel (vermutlich aus der Latenezeit, etwa 5.-1. Jhdt. v. Chr.) geben karge Anhaltspunkte. Die älteste urkundliche Überlieferung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts nennt „Stevenshusen“. Laut Weistum von 1492 stand der Ort in hofrechtlicher Bindung zu den Grafen von Nassau-Idstein.
Im Turm von Schloss Vollrads bei Winkel liegen Urkunden, wonach die Greiffenclaus im 17. Jahrhundert große Teile des Dorfes kauften: Friedrich Greiffenclau erwarb „die Gefälle zu Stephanshausen“ 1660 von Johann Graf zu Nassau-Saarbrücken, Herr zu Idstein, Lahn und Wiesbaden. Somit unterschied sich Stephanshausen bis 1808 durch Reste alter Unfreiheit von den übrigen Gemeinden des Rheingaus. Man muss deswegen nicht unbedingt Nachteile für die wenigen Bürger des Ortes (1700 waren es zwölf, 1820 immerhin schon 206) vermuten. Die Bewohner schätzten die Geborgenheit, die sie unter dem Schutz des Adels fanden.
In der Blutgerichtsbarkeit stand Stephanshausen lange Zeit unter dem Gericht zu Winkel, während die kirchliche Abhängigkeit auf Verbindungen nach Lorch deutet.
Bereits 1401 hatte die Siedlung eine Kapelle, die ein Kaplan zu Lorch versah. Über das Patronatsrecht verfügten die Adligen von Breidbach. Seit 1743 besitzt Stephanshausen ein eigenes Gemeindesiegel, das den Kirchenheiligen St. Michael zeigt. Zwölf Jahre später wird der Ort zur Pfarrei erhoben. Die katholische Pfarrkirche blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Sie wurde 1635 von den Schweden
niedergebrannt, später wieder aufgebaut und mehrfach erweitert. Das schlichte Äußere verrät nichts von der kunstvollen Ausstattung im Innern.
Stephanshausen überrascht mit „Natur pur“. Ein Wassertretbecken, ein Vielzweckspielplatz sowie ein Reiterhof bieten Abwechslung. Wer an schwülwarmen Sommertagen die sauerstoffreiche Höhenluft genossen hat, der weiß, warum viele Feriengäste den Erholungsort so sehr schätzen. Wer gerne in schattigen Wäldern wandert und Ausflüge zu den nahen Burgen und Schlössern im romantischen
Rheintal liebt sowie abends ein Gläschen Wein nicht verschmäht, der fühlt sich in Stephanshausen wohl – und kommt gern wieder.
Quelle: Homepage der Stadt Geisenheim
Besuchen Sie Stephanshausen auch im Internet: www.stephanshausen.de